Zu einem Gedankenaustausch traf sich die baden-württembergische DGB-Spitze in Straßburg mit der SPD-Abgeordneten Evelyne Gebhardt aus Mulfingen (Hohenlohekreis). Die Spitzenvertreter des Deutschen Gewerkschaftsbundes informierten sich unter Leitung des Landesbezirksvorsitzenden Rainer Bliesener und seiner Stellvertreterin Leni Breymaier über aktuelle europäische Gesetzesvorhaben, die sich auf Baden-Württemberg auswirken.
Evelyne Gebhardt wies auf Gefahren für Arbeitnehmer hin, die von der sogenannten Liberalisierung der Märkte und Dienstleistungen ausgehen. Diesen Gefahren wollten die SPD-Abgeordneten im Europäischen Parlament einen Riegel vorschieben.
So müsse bei der europäischen Ausschreibung von öffentlichen Aufträgen die Tariftreue ein entscheidendes Kriterium sein. Nur so könnten Lohndumping und weitere Gefahren für die heimischen Arbeitsplätze ausgeschlossen werden. Hier stehe sie mit ihrer Fraktion an der Seite der Arbeitnehmer und der Gewerkschaften, die sie vertreten, hob die Abgeordnete hervor.
Als wichtig für Arbeitnehmer bezeichnete die Abgeordnete außerdem die europäischen Richtlinien zur Anerkennung von Diplomen, an denen sie gegenwärtig als Berichterstatterin verantwortlich arbeitet. Evelyne Gebhardt: „Wer irgendwo in Europa eine berufliche Qualifikation erworben hat, muss sie an jedem Ort der Union auch anwenden können. Das schließt Übergangsregelungen nicht aus, die den Arbeitsmarkt vor dem Ausbluten auf der einen und vor Billiglöhnen auf der anderen Seite schützen.“